Der Exonarthex ist bereits ein liturgischer Raum, der gottesdienstlich genutzt wird z.B. in den Vigilien der Hochfeste oder bei der Wasserweihe. Das Verhalten der Besucher sollte diese liturgische Nutzung berücksichtigen. Darüber hinaus laden aber auch die Bänke zum Verweilen und Meditieren ein.

 

Die Ausstattung des Exonarthex umfasst die Ikonen, die von der Ikonenmalerin Elisabeth Rieder aus Beilngries in Secco-Technik, d.h. auf den trockenen Putz, ausgeführt wurden, weiterhin ein für die Wasserweihe benutzter Brunnen sowie ein provisorisches Gestell für die Glocken.

 

Das Bildprogramm der Ikonen gibt bildhaft wesentliche theologische Aussagen der Ostkirchen wieder:

 

Über den beiden Türen (links die sog. Bischofstür, rechts die Eingangstür für die Gläubigen) sind das Heilige Mandylion (Antlitz Christi) und das Porträt der Gottesgebärerin gemalt, rechts und links der Bischofstür sind beide in voller Gestalt zu sehen.

 

Auf der östlichen Stirnseite ist eine Dreifaltigkeitsdarstellung angebracht, an der Westseite beim Brunnen ist eine Ikone „Lebenspendender Quell“ geplant.

 

Die Ikonen auf der Innenwand sind eine bildhafte Darstellung eines der bedeutendsten Hymnen der Ostkirche, dem Hymnos Akathistos zur Gottesgebärerin. Dieser Hymnos ist eines der kostbarsten und kunstvollsten Kleinode aus den reichen Schätzen der byzantinischen Literatur und er ist wohl der schönste und volkstümlichste auch im Abendland bekannte Marienhymnus. Er wird wegen der Erhabenheit seines Gegenstandes von der Gemeinde immer stehend, also „nicht sitzend“ (a-káthistos) mitgebetet. Der Akathistos bietet die Verheißungen der für Gott geöffneten Seele dar. Er bildet damit einen liturgischen Höhepunkt besonders der Fastenzeit.

 

Die insgesamt 24 Strophen beginnen im Griechischen der Reihe nach mit den Buchstaben des Alphabets. Strophe für Strophe erweist sich die schöpferische Synthese von Paradoxien als dichterisches Prinzip. Die „historischen“ Strophen 1 bis 12 erzählen die Ereignisse von der Verkündigung bis zur Darstellung Jesu im Tempel, die „theologischen“ Strophen 13 bis 24 die heilsgeschichtliche Bedeutung der Inkarnation. Sie enden jeweils mit dem an den Dreifaltigen Gott gerichteten Lobpreis Alleluja.

Über diesen QR-Code bzw. über den folgenden Link auf die Seiten der Abtei unter https://www.abtei-niederaltaich.de/spiritualitaet/malereien-im-exonarthex können Sie eine Beschreibung der einzelnen Strophen des Hymnos Akathistos sowie andere Teile der Ausmalung aufrufen (die Beschreibungen werden entsprechend des Malfortschritts ergänzt).